Wie der Kleintraktor aufgrund seiner Vielseitigkeit so beliebt wurde
Landarbeit war stets ein hartes Brot. Vor allem in der Zeit, wo es noch keine modernen Landmaschinen gab. Doch um die 1910-er Jahre wurde der Traktor entwickelt. Er erleichterte den Landwirten die Arbeit ungemein und sorgte für gravierende Produktivitätsschübe. Anfangs war er nicht für jeden erschwinglich. Neue Technologie ist immer etwas teuer. Doch mit der Zeit entwickelten sich die Dinge. Herstellungsverfahren wurden verbessert, die Preise sanken. Mittlerweile ist der Traktor aus keiner Land- und Forstwirtschaft mehr wegzudenken. Insbesondere der Kleintraktor, der als ein vielseitiger Alleskönner seinen Siegeszug über die Felder dieser Erde angetreten hat. Wir werfen einen Blick zurück auf die letzten circa 100 Jahre und sehen uns die heute Situation an.
Die ersten Traktoren verändern die Landarbeit
Man sagt, dass der erste echte Traktor im Jahre 1917 von Henry Ford entwickelt wurde. Es war das sogenannte Modell Fordson. Relativ schnell war klar, dass in diesem Gerät ungeheure Möglichkeiten stecken. In den darauf folgenden Jahren begannen immer mehr Hersteller ihre eigenen Modelle auf den Markt zu bringen. Immer weitere Ideen und Funktionalitäten wurden entwickelt. In den Motoren kamen mehr und mehr PS dazu, so dass sich die Einsatzmöglichkeiten stetig erweiterten. Zudem nutzten sie Allrad Technik. Mit Allrad konnten sie sich in den entlegensten Winkeln, in Schnee und Matsch, auch ohne Straße ihren Weg bahnen.
Genau das hatte die Welt gebraucht. Ein Gerät, das seine Stärke zum Ziehen, Schieben oder Heben einsetzen kann. Möglich wurde das vor allem deshalb, weil passende Zusatzwerkzeuge entwickelt wurden. Mit einer Schaufel wurde ein Traktor zum Frontlader, mit einem Aufsatz am Heck zum Pflug oder zur Zugmaschine. Mit ausreichend PS war fast alles möglich.
Die Zeit der Kleintraktoren
In Deutschland herrscht bis in die 1950-er Jahre ein Traktoren Boom. Es gab unzählige Hersteller. Doch die Wirtschaft veränderte sich. Landwirtschaft wurde immer weniger, Industrie und Dienstleistungen übernahmen das Ruder. Viele Firmen gingen pleite oder wurden verkauft. Darunter waren auch Porsche und MAN. Übrig geblieben sind vor allem große Firmen aus den USA oder Japan. Darunter sind zum Beispiel John Deere, Iseki und Kubota. Kubota ist einer der größten Unternehmen im Bereich Landmaschinen. Ihr Erfolg beruhte vor allem darauf, dass sie die vorhanden Technologien weiterentwickelten. Zudem forcierten sie das Thema Kleintraktor.
Ein Kleintraktor bot nämlich den Vorteil, dass er für deutlich mehr Menschen auf der Welt erschwinglich war als ein normaler Schlepper. Nicht nur in Deutschland war das wichtig, sondern vor allem in armen Ländern der dritten Welt. So waren die kleine Arbeitstiere ohnehin recht günstig. Vor allem aber sind sie gebraucht ein absolutes Schnäppchen. Dementsprechend gibt es einen riesigen Sekundärmarkt in Osteuropa, Asien und sonstigen, ärmeren Regionen der Welt. Dort reißen sich die Leute um gebrauchte Kubota, Iseki oder John Deere Produkte.
Es gab aber noch einen weiteren Abnehmer, der einen gigantischen Markt eröffnete: kommunale Betriebe. Kommunen haben in ihrer Region zahlreiche Jobs zu erledigen. Genau in diese Kerbe schlugen Kubota und Co. Sie entwickelten eine ganze Reihe von starken Allrad Kompakttraktoren, die unglaublich vielseitig sind. Sie sind klein, doch haben sie einen starken Motor mit viel PS. So können sie als Frontlader dienen, als Kehrmaschine auf Gehwegen fungieren, Rasen mähen, Lasten hinter sich herziehen, Laub einsaugen – einfach alles. Vorher musste man den Frontlader einzeln kaufen, den Schneeschieber usw. Das war teuer und ineffizient.
So gesehen stellten Kompakttraktoren eine echte Revolution dar und sind heute ungeheuer beliebte Maschinen, die von sehr vielen Endkunden genre genutzt werden.